14.12.2009:

Mitten in der Nacht, wurden wir durch diverse Handys und Wecker, aus dem Schlaf gerissen und nachdem wir geduscht waren, gab es das letzte Amerikanische Frühstück in Thailand. Anschließend ging es mit dem Taxi zum Flughafen, wir brachten den Check In hinter uns und warteten in einem Cafe, auf unser Boarding. Um 10:00 hoben wir in Chiang Mai ab und erreichten gegen 11:00 Bangkok, wo wir uns bis zum besteigen der Maschine nach Hanoi, um 14:00 (1h Verspätung), die Zeit mit der Erkundung des Flugplatzes verkürzten. Um 14:00 war es soweit und wir hoben ab, in Richtung Hanoi.

In Hanoi angekommen, fischten wir unsere Rucksäcke vom Gepäckband und bestiegen ein Taxi, mit dem Ziel Hanoi Altstadt. Nach einer 45. minütigen Taxifahrt, verlor unser Taxifahrer etwas den Überblick, das Hotel, welches wir uns ausgesucht hatten, war scheinbar nicht mehr an der Stelle, an der es sein sollte. Wir beschlossen, am nächsten Hotel aus zu steigen und ggf. unser Glück, bei weiteren Hotels in der Gegend zu versuchen.

Da wir uns jedoch (noch) nicht während der Hauptreisesaison befanden, hatten wir auf Anhieb Erfolg und bezogen ein Dreierzimmer im Hotel 'Van Xuan'. Wir überbrückten eine Stunde, bis ein weiteres Bett in unser Hotelzimmer gestellt wurde, durch den Besuch des 'Cafe de Paris', welches genau gegenüber von unserem Hotel lag und bezogen anschließend unser neues Dreibettzimmer. Da durch das dritte Bett, das Öffnen der Schränke nicht mehr möglich war, stellten wir die Rucksäcke auf dem verbliebenen Platz, zwei Sessel und einem Nachttisch ab und machten uns auf den Weg zur ersten Erkundung der Altstadt von Hanoi.

Dies gestaltete sich allerdings nicht ganz problemlos, da wir diverse Straßen überqueren mussten und Verkehrshinweise wie Zebrastreifen oder Ampeln, entweder nicht existierten oder ebenso ignoriert wurden, wie eventuell existierende Verkehrsregeln, wie rechts vor links. Am einfachsten stellt man sich den Verkehr in Hanoi folgendermaßen vor: Man nehme ein paar Zutaten Mehl, Eier, Milch, Wasser, etc... diese Stellen Autos, Mofa's, Radfahrer und Fußgänger dar. Anschließend vermischt man alle Zutaten, bis nur noch ein Klumpen Teig, bzw. eine wuselnde Masse vorhanden ist, beim Teig werden hieraus Pasta und aus der wuselnden Masse, auf wundersame Weise wieder die einzelnen Verkehrsteilnehmer... mehr oder weniger unbeschadet!

Wir meisterten diese Situationen, indem wir uns an den Einheimischen orientierten und langsam, aber stetig die Straße überquerten, ein gewisses Maß an Gott vertrauen, gemischt mit einem Schuss Leichtsinn und schon ist man auf der anderen Seite. Bleibt noch anzumerken, dass wir in den ersten drei Tagen, keine Unfälle (Kratzer und Blechschaden scheinen als Statussymbol zu gelten) im Straßenverkehr sahen...

Nach diesem spannenden Rundgang, gingen wir zurück zum Hotel, und lauschen im Hotel-Restaurant im 4 Stock, Quasi 'Über den Dächern von Hanoi', einer lautstarken Kulisse, welche daher rührte, dass Vietnam in den Südostasien Spielen in Laos (SEA-Games!?), Singapore mit 4:1 besiegte. Anschließend gab es nahezu ununterbrochen Siegesparaden mit Mofa's, teilweise mit 3 Personen und 4 Flaggen beladen, um den Einzug in das Finale zu feiern...

Wir tranken ein paar Bier und wir erfuhren, das die 6 jungen Gaststättenbetreiber, das Hotel-Restaurant erst vor kurzem eröffneten und auch wenn diese noch etwas unerfahren und unsicher waren, kann die Gastfreundlichkeit und Aufmerksamkeit, nur schwer übertroffen werden.

15.12.2009:

Nachdem wir ein reichhaltiges Frühstück im 'Cafe de Paris' eingenommen hatten, planten wir zunächst unsere weitere Reise und buchten in einem Reisebüro, die Bungalows für Weihnachten (in Da Nang am China Beach) und Silvester (in Mui Ne mit Meter hohen Dünen). Sobald diese erledigt war, ging es auf zu einer weiteren Erkundungstour, der Altstadt von Hanoi bei Tageslicht. Zunächst führte uns unser Weg zum Hoan Kiem See, an dem wir einige Zeit entlang schritten, bevor wir in einem Cafe am See, die Aussicht, ein Bier und ein Paar NEM (vergleichbar mit Frühlingsrollen, jedoch mit Gemüse und Seafood befüllt) genossen.

Anschließend schlenderten wir weiter durch die engen Gassen, welche durch abgestellte Mofa's auf beiden Seiten, noch enger wurden und beobachteten das allgegenwärtige Treiben in den ca. 4 m² 'Tante Emma Läden', der Straßenküchen und der fahrenden oder laufenden Händler. Da wir durch glückliche Fügung, unser Hotel im wohl lebendigsten und autarken Teil von Hanoi bezogen, welcher noch nicht durch neue Prachtbauten und die glitzernde Moderne verunstaltet wurde, war dies eine Interessante und immens beeindruckende Erfahrung für uns.

Unser Weg führte uns zurück ins Hotel wir verbrachten einen gemütlichen Abend, in dem Restaurant über unserem Hotel, indem wir bereits gestern zu Gast waren. Wir bestellten das Abendessen, just in diesem Augenblick wurde einem weiteren Gast das Abendessen serviert und ich entschloss mich, das selbe wie dieser zu bestellen. Dies führte zu etwas Verwirrung, den wie sich herausstellte, war der Gast ein Freund derjenigen, welche das Restaurant eröffneten und dieser bot mir an, doch gleich sein Essen zu nehmen... Nach einigem hin und her, und viel Gelächter auf beiden Seiten, hatten wir alles geklärt und wir konnten unser Abendessen gemeinsam einnehmen.

Nach dem Essen, baten wir den, neben uns einzigen Gast, zu uns an den Tisch. Sobald er sich zu uns gesellte, hatten wir auch schon Visitenkarten, für das Restaurant in dem wir uns befanden, von ihm bekommen. Er erzählte uns, dass er ein Guide für diverse Touren (Sa Pa, Ha Long Bucht, etc..) und ein Freund der Restaurantgründer sei. So erzählten und lachten wir den restlichen Abend und bereiteten uns anschließend, mit einem lächeln auf dem Gesicht, auf die anstehende Tour zu Ha Long Bucht vor...

16.12.2009:

Nach dem frühen Wecken und einem schnellen Frühstück, wurden wir um 8:30 vor dem Hotel abgeholt. Nachdem weitere Gäste hinzu kamen, erklärte uns der Tour Guide (Guide Nr. 1) den Ablauf der Tour. Zunächst ca. 3,5 Stunden Fahrt mit dem Bus bis zu Ha Long City, anschließend geht es auf die Dschunke und es wird abgelegt mit Richtung Ha Long Bucht, es gibt ein Essen, gefolgt von Kajak Fahren. Anschließend das Dinner, schlafen und um 7:30 Frühstück, diesem folgt die Besichtigung einiger Höhlen und die Rückfahrt zu Ha Long City. Dort wird gibt es noch ein Essen, bevor es zurück nach Hanoi geht....

Die Fahrt ging los und nachdem wir uns, durch den Verkehr in Hanoi gekämpft hatten, wurde auf halber Strecke eine 20. min. Pause eingelegt. Auf dem speziell, für die Route Hanoi – Ha Long Bucht, angelegten Rastplatz gab es natürlich allerlei zu kaufen und in den 30 Minuten Pause, war es ein einzigen kommen und gehen von Mini Bussen, welche diese Tour durchführten.

Um kurz nach 12:00 erreichten wir Ha Long City und wir verliesen den Mini Bus, kaum ausgestiegen, erklärte uns drei, der Guide (Guide Nr.1), von nun an sollten wir diesem Guide (Guide Nr. 2) folgen. Auf dem Parkplatz ging es zu wie im Hühnerhaufen, duzende, wild durcheinander Laufende Guides, mit ein bis zwei Handy's am Ohr, die Hände mit den Reisepässen der Gäste bepackt, welche im Tausch von einigen Tausend Dong (1 EUR = 26000 Dong), ständig die Guids wechselten, liefen gestikulierend durcheinander. Im Laufe der Zeit lichtete sich der Parkplatz dadurch, dass jeweils Gruppen von ca. 12 Personen, einem Guide und einem Kapitän, den Platz verliesen um sich auf eine Dschunke zu begaben. Nach ca. 45 min. war es dann für uns soweit und wir bestiegen, unsere 3 Sterne Dschunke, in Begleitung von 2 Französinnen, 2 Australierinnen, zwei älteren Franzosen, einem britischen Pärchen und zwei Familien. An Bord war bereits für das Essen ein gedeckt und wir setzten uns an den Tisch mit den zwei Australierinnen, doch kurze Zeit später, eine gewisse Unruhe war bei der Crew zu erkennen, mussten wir uns umsetzen und ich erfuhr noch, das die Australierinnen (nur) Standart und nicht wie wir 'De Luxe' gebucht hatten. Nachdem quasi alle einmal die Plätze getauscht hatten, fanden wir uns an einem Tisch, mit einer deutschen Familie, die zur Zeit in Schanghai (Banker) lebt, wieder. Das ausgezeichnete, aus mehreren Gängen bestehende Essen, vorwiegend Seafood, wurde eingenommen und anschließend die Kabinen bezogen. Bis zum ersten Ziel, die Besichtigung einer Höhle, verbrachten wir die Zeit mit dem bestaunen und fotografieren der atemberaubenden Kulisse, welche aus unzähligen kleinen und großen Inseln bestand, welche aus dem Nichts, aus dem Meer empor stiegen.. Wir erreichten die Höhle, die sich in mitten einer großen Insel befand und durchquerten diese einmal, bevor es anschließend wieder auf die Dschunke ging und wir die Zeit bis zum Dinner mit Gesprächen und fotografieren verbrachten. Leider meinte es jedoch das Wetter nicht sooo gut mit uns und wir hatten, den für dieses Jahreszeit wohl normalen, komplett bewölkten Himmel und durch die einzelnen Inseln, welche wir durch fuhren, blies ein heftiger Wind und so musste das Kajak fahren leider ausfallen.

Wir ließen uns die gute Laune jedoch nicht vermiesen und gönnten uns zum Abendessen, diesmal saß ein Franzose bei uns mit am Tisch, eine Flasche vietnamesischen Wein. Nach dem Essen brachten wir den 2 Französinnen und Stanley aus Simbabwe noch Mau Mau bei und tranken währenddessen noch zwei weitere Flaschen, des guten vietnamesischen Weins. Aufgeschreckt durch ein wildes durcheinander diverser Stimmen und einem Ruck durch die Dschunke, stürmten wir nach draußen und sahen, dass eine weitere Dschunke über unser Ankertau gefahren war, anschließend mit unsere kollidierte und nun fest saß. Die evtl. nicht mehr ganz nüchternen Matrosen beider Dschunken überschlugen sich im Tonfall und der Lautstärke, bis unser Kapitän persönlich eingriff und die festsitzende Dschunke befreite...

Nach diesem noch einmal glimpflich verlaufenen Zwischenfall, gingen wir schon etwas müde und leicht angeheitert in die Kojen und es dauerte nicht lange, bis wir den Schlaf der gerechten fanden...

17.12.2009:

Um 7:30 gab es Frühstück und anschließend mussten wir unsere Kojen räumen, da diese bereits für die neuen Gäste wieder gereinigt wurden. Gegen 10:00 errichten wie ein schwimmendes Fischerdorf, bei denen wir noch eine Fahrt auf einem kleinen Motor Nachen, durch zwei Höhlen machten. Anschließend fuhren wir zurück zu Ha Long City und verliesen die Dschunke, gefolgt von einem 10. min. Marsch in eine große Halle, in der etwas 50 Tische, für jeweils 10 Personen, eingedeckt war, um dort die letzte Mahlzeit dieser Tour einzunehmen. Weiter ging es mit dem Mini Bus, bei dem wir von Guide Nr. 3 betreut wurden, wieder nach Hanoi, das wir gegen 17:00 erreichten.

Es wurde erst einmal richtig geduscht, bevor wir und an die BIA HOI Kreuzung, ca 30 m von unserem Hotel entfernt, gingen. An dieser Kreuzung, gibt an jedem Eck eine Straßenkneipe, in der es ein Glass BIA (Bier !!) für 3000 Dong (12 Cent) gibt und in der man fast auf der Straße sitzt. Hier ließen wir noch einmal das gesamte Treiben der Straße, auf uns wirken und gönnten uns einige dieser, mit einem eigenen Geschmack versehenen, BIA.

Zurück im Hotel, gingen wir noch mal, in das von uns lieb gewonnenen Restaurant, verwöhnten uns mit den vietnamesischen Speisen und luden die gesamte Belegschaft eine, sich zu uns an den Tisch zu gesellen. Und da wir wieder die einzigen Gäste waren, fanden wir uns kurze Zeit später, in einer geselligen Runde mit 7 Vietnamesen und Vietnamesinnen wieder, mit denen wir etwas Karten spielen, allerdings ohne die Regeln zu verstehen und die uns diverse Rätsel mit kleinen Stöcklein stellten. Abschließend wurden noch einigen Gruppenfotos, vor einem Weinachtsbaum, gemacht, bevor wir uns von allen herzlich Verabschiedeten, um uns auf unseren letzten Tag in Hanoi vorzubereiten.

18.12.2009:

Wir schliefen etwas länger, gingen noch mal ins 'Cafe de Paris' um ordentlich zu Frühstücken und brachten um 12:00 den Check Out, aus dem Hotel hinter uns. Da unser Zug, in Richtung Hue, erst um 20:10 abfuhr, nutzten wir die Zeit für weitere ausgiebige Erkundungen, des Verkehrs und der Altstadt von Hanoi. Wir tranken einen Kaffee, in einem Cafe im dritten Stock über einer BELEBTEN Kreuzung und wunderten uns erneut über die Funktionsweise des Verkehrs in Hanoi. So schritten wir alle unsere lieb gewonnenen Platze, nicht zu vergessen die BIA HOI Kreuzung, noch einmal ab und verabschiedeten uns so, von Hanoi.

Um 19:00 fuhren wir mit dem Taxi zum Bahnhof und bestiegen gegen 19:30, den bereits wartenden Zug, Richtung Hue. Da wir als Europäer sicher gehen wollten, buchten wir eine Softsleeper Abteil für 4 Personen und nicht das Hardsleeper mit 6 Personen Abteil oder 3,5 m². Und durch einen glücklichen Wink des Schicksals, hatten wir dieses Abteil komplett für uns, so dass wir unseren lieb gewonnen vietnamesischen Wein 'Van Dalat' in Ruhe genießen konnten, während der Zug um 20:10 (pünktlicher als die deutsche Bahn...) die Fahrt in Richtung Hue aufnahm...