21.12.2008:

Ein neuer Tag und ein neues Ziel, früh morgens machte ich mich auf den Weg nach Taupo. Diese im Landesinnere und am größten See Neuseelands, dem Lake Taupo, gelegene Kleinstadt, hat sich in den letzten Jahren, zum Eldorado der (Tandem-) Skydiver, also Fallschirmspringer entwickelt. Auf der Weg dorthin, durchfuhr ich zunächst grüne Hügellandschaften, welche sich mit weiten Ebenen abwechselten, beide werden vorwiegend durch die Milchwirtschaft genutzt). Je näher ich meinem ersten Etappenziel, der Stadt Rotorua, kam, desto hügeliger wurde die Landschaft, und es kam mir so vor, als ob jede noch so kleine Ansiedlung, zu mindesten einen großen See sein Eigen nennt. In Rotorua fuhr ich dann auf den THERMAL EXPLORER HIGHWAY, in Richtung Süden, bis ich Taupo erreichte.

In Taupo angekommen, gab es wieder das übliche zu Unternehmen, zunächst ein Quartier suchen und anschließend eine erste Erkundung der Stadt. Taupo, am Nordost Ende des Lake Taupo (616km²), in einer kleinen Bucht gelegen, entpuppte sich als Urlaubsparadies, Cafés und Bars direkt am Seeufer, mit Blick, auf die im Südwesten des Sees gelegenen Vulkane, des TONGARIRO NATIONAL PARK. Bei meiner Ankunft strahlte der Himmel in tiefem Blau und nur am Horizont, über dem See, waren einige Wolken auszumachen, es bot sich mir also ein wunderschöner Anblick, den ich in einem Strandcafe genoss und den Tag hier ausklingen lies.

22.12.2008:

Wiedereinmal geweckt, durch die ersten Sonnenstrahlen (ca. 5:30), entschloss ich mich, einem weiteren Blick auf die Vulkane, am anderen Ende des See, zu nehmen. Andächtig stand ich auf dem Balkon, und konnte nicht glauben, was ich sah, die am gestrigen Tage noch unbedeutenden Wolken am Horizont, verbargen die wahre Anmut der Vulkane, welche trotz Sommer , mit Schnee bedeckt sind. Aufputscht durch diesen Anblick, unternahm ich eine weitere, frühmorgendliche Fotoexkursion, welche nach ein Paar Stunden Wanderschaft, mit einem ausgiebigen Bruch am Seeufer, endete. Den Rest des Tages, galt es einfach nur zu genießen....

23.12.2008:

An diesem Tag, war dann soweit, und zunächst noch etwas unentschlossen, reifte im laufe des frühen Vormittags, der Entschluss, es zu tun, oder zumindes sich zu Informieren. Zunächst fuhr ich noch etwas am See entlang, bevor ich gegen 10:00, am Flugplatz Taupo, und somit bei TTS (Taupo Tandem Skydive) ankam. Sobald ich den Parkplatz erreicht und das Auto verlassen hatte, bewegten sich meine Füsse, wie von geisterhand, von selbst auf das Gebäude der TTS zu. Ich ging hinein und bevor ich wusste, wie mir geschieht, hatte ich mich schon für den nächsten Sprung angemeldet.

Zunächst galt es noch ca. 25 min. zu warten, bis weitere 5 Wagemutige eintrafen um den Tandemsprung zu unternehmen. Bis zum Ablauf dieser (Galgen) Frist, unterhielt ich mir mit Mirte und Martin aus Irland und Jarrad aus London, und wir bestätigten und gegenseitig, doch etwas nervös zu sein. Sobald wir vollständig waren, gab es eine kurze Einweisung, wir wurden eingekleidet und unserem Master zugeordnet.

Weitere 10 min. später, bestiegen wir das Flugzeug und es ging mit weiten Schleifen über den Lake Taupo, in 15000 Fuß höhe (angeblich die weltweit größte Tandemfallschirmsprung höhe.. ). Ich hatte das Gefühl, für die Zeit verloren, und dann war es soweit... es ist nicht zu Beschreiben, nach dem Sprung aus dem Flugzeug, der freie Fall, kurze Zeit später, ein kleiner Bremsfallschirm (welcher nur die Zeit des freien Falls, etwas verlängert), ich war über den Wolken (auch wenn diese sehr weite entfernt waren), die Aussicht auf den See, die Vulkane (unter mir...), der Wind (eigentlich verursachte ich den Wind ja selbst)...

Nach etwas über einer Minute freier Fall, wurde dann der Fallschirm gezogen und es kam mir so vor, als ob ich mit enormer Kraft nach oben gezogen wurde, dabei hatte sich ja nur die Fallgeschwindigkeit abrupt verringert. Das anschließende dahingleiten, die plötzliche Stille (nur noch sanftes Pfeifen...) und diese Aussicht, einfach Wahnsinn!!! Nach der Landung, verlor das Adrenalin nur langsam seine Wirkung und während wir uns der Skydiver Kleidung entledigten, waren wir alle noch extrem euphorisch und aufgewühlt. Wir bekamen Fotos und Filme von dem Sprung und den Rest des Tagen verbrachte ich damit, mir diese immer und immer wieder anzuschauen und mir das Gefühl, des freien Falls und des dahingleiten, wieder in Erinnerung zu Rufen.

Und am Abend wurde diesem Tag, durch einen überwältigenden Sonnenuntergang, noch die Krone aufgesetzt....

PS: Mittlerweile bin ich bei ca. 1500 Bilder angekommen und die Auswahl welche ich verwenden soll wird immer schwieriger....

24.12.2008:

Nach dem gestrigen, durch und durch mit Adrenalin befüllten Tag, lies ich es am Heiligabend etwas gemäßigter angehen und genoss den schönen Tag, zusammen mit weiteren Reisenden am Lake Taupo (mit BBQ, Bier und Wein).

25.12.2008:

Am letzten Tag in Taupo wurde ich wieder etwas aktiver und wanderte entlang des Waikato Rivers, Neuseelands längester Fluss (425km). Da Taupo in mitten des Vulkan-Plateau liegt, und es mehrere heiße Quellen entlang des River-Walkways gibt, wurde das Wandern immer wieder durch „in heißen Quellen liegen“ unterbrochen.

26.12.2008:

Als nächstes Etappen Ziel, habe ich mir den Ort Ohakune, am Südende des Tongariro National Parks und am Fusse des Mt. Ruapehu gelegen, ausgesucht. Der Weg dorthin verlief zunächst entlang den Lake Taupo und anschließend östlich des National Parks. So hatte ich während der gesamten Fahrt, die drei Vulkane, welche schon von Taupo aus, auf der gegenüberliegenden Seite des Sees, zu sehen waren, vor bzw. rechts von mir. Nachdem ich den Lake Taupo hinter mir gelassen hatte, ging es stetig bergauf, vorbei an dichten Wäldern und grünen Hügeln, auf denen meist Schafe weideten.

Auf dem Hoch-Plateau angekommen, verwandelte sich die Landschaft in eine Steppe, in der außer ein paar Grasbüschel und einigen Blumen nichts wuchs und die von gewaltigen Laharströmen durchzogen wurde. Im Hintergrund ragten die Vulkane gen Himmel und so kam ich mir vor, wie Frodo auf dem Weg zum Schicksalsberg. Eben diese Kulisse wurde im Film „Der Herr der Ringe“ für das Land Modor, und der Vulkan Ngauruhoe (der Kegel Vulkan) als Schicksalsberg, verwendet. Aus Respekt vor den Maori und dessen heiligster Berg, dem Mt. Ruapehu (der höchste Berg der Nordinsel) wurde dieser, in keiner Szene im Film gezeigt.

Nach dem ich in Ohakune, im The Hobbit Motorlodge, ein Zimmer für zwei Tage fand, machte ich mich auf, zum Mt. Ruapehu, in der Hoffnung ein paar schöne Bilder zu schießen und den Ausblick zu genießen.

27.12.2008:

Die beste Zeit für schöne, (fast) wolkenlose Bilder ist der morgen, und so machte ich mich, zur frühen Stunde auf den Weg, zum den Tongariro National Park. Dieser National Park mit einer Größe von ca. 800km² ist von der UNESCO zu einem der 25, Weltkultur- und Weltnaturerbe erklärt worden. Ich lies mir den ganzen Tag Zeit, und konnte so die vielfältigen Landschaften ausgiebig genießen und sie auf mich wirken lassen. Zurück im The Hobbit, ging es nochmal in die Stadt (im Sommer, ohne Skitouries, ehr ein Dorf) um mich für die weitere Reise zu stärken.